4.1 Beschreibung
Zwei verschiedene Arten von Wasserspendersystemen finden Verwendung:
- freistehende Wasserspender, die Wasser aus einem zu platzierenden Kunststoffgefäß (wiederbefüllbare Kunststoffgebinde, z.B. Polykarbonat- oder PET-Behälter) erhalten
- leitungsgebundene Wasserspender, die direkt an die Trinkwasserleitung angeschlossen sind.
Für freistehende Wasserspender werden Quellwasser gemäß Abschnitt 1, Tafelwasser gemäß Abschnitt 2 oder Trinkwasser gemäß Codexkapitel B 1 „Trinkwasser“ zur Abfüllung verwendet. Hinsichtlich der „Guten Hygiene-Praxis für freistehende Wasserspender“ wird auf Anhang 9 dieses Kapitels verwiesen.
Leitungsgebundene Wasserspender werden mit Trinkwasser gemäß § 3 Z 2 LMSVG12 betrieben und sind nicht Gegenstand dieses Abschnitts.
12 Bundesgesetz über Sicherheitsanforderungen und weitere Anforderungen an Lebensmittel, Gebrauchsge-genstände und kosmetische Mittel zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher (Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz – LMSVG), BGBl. I Nr. 13/2006 idgF.
Bei unsachgemäßer Handhabung kann die Qualität des Wassers in diesen Spendern beeinträchtigt werden. Hier sind insbesondere lange Standzeiten, Erwärmung, Sonneneinstrahlung sowie mangelnde Reinigung und Desinfektion der Geräte zu nennen. Im Hinblick auf die mikrobiologische Qualität ist zu beachten, dass sich unter den genannten Bedingungen wassereigene Bakterien so stark vermehren können, dass ein Gesundheitsrisiko nicht ausgeschlossen werden kann. Die Vermehrung erfolgt vor allem in den Abfüllsystemen und Zapfvorrichtungen. In diesen Teilen bilden sich sogenannte Biofilme, die eine Gemeinschaft von Mikroorganismen darstellen, die in einer organischen polymeren Matrix eingebettet ist und dazu neigt, an Oberflächen, die in Kontakt mit Wasser sind, anzuhaften.