3.1.4 Temperaturbehandlung des Bruch-Molke-Gemisches

Zur Verstärkung der Molkenabgabe und zur Erhöhung der Trockenmasse wird das Bruch-Molke-Gemisch erhitzt (Nachwärmen, Brennen):

„Nachwärmen“ bezeichnet das Anwärmen des Bruch-Molke-Gemisches über Einlabungstemperatur. Die Temperatur richtet sich nach dem gewünschten Wff-Wert des Käses.

Bei Schnittkäse liegt sie üblicherweise zwischen 37 und 38 °C, bei halbhartem Schnittkäse bei maximal 42 °C.

Bei Hartkäse aus thermisierter oder pasteurisierter Milch wird der Käsebruch zum Teil unterhalb der Brenntemperaturen erhitzt (z. B. 45 °C bei Hartkäse mit Oberflächenreifung).

Sauermilchkäse werden bei unterschiedlichen Temperaturen nachgewärmt (z. B. 48 – 52 °C bei Graukäse, ca. 90 °C bei Ennstaler Steirerkas g.U.).

„Brennen“ bezeichnet das Erhitzen des Bruch-Molke-Gemisches auf mindestens 48 bzw. 50 °C über einen längeren Zeitraum bei der Herstellung von „gebranntem“ Hartkäse aus Rohmilch (z. B. Emmentaler, Bergkäse, Reibhartkäse). Die Brenntemperaturen liegen üblicherweise zwischen 50 und 55 °C. Das Brennen trägt wesentlich zur Sicherheit von Rohmilchhartkäse bei.

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