1.3 Pinienkerne

Pinienkerne sind die geschälten essbaren Samen von Pinien, bzw. Kiefern der Gattung Pinus (Pflanzenfamilie Pinaceae). In Mitteleuropa sind die in Italien "pignoli" genannten Samen der italienischen Steinpinie oder Mittelmeerkiefer (Pinus pinea) die seit langem bekannten und verwendeten Pinienkerne. Sie haben eine längliche, ovale Form.

Die Samen der Armands- oder Davidskiefer (Pinus armandii) und die Massons-Kiefer (Pinus massoniana) sind für den menschlichen Verzehr nicht geeignet12. Ihre Samen sind eher eckig und weisen eine dunkle Spitze auf.

1 Standing Commitee on the Food Chain and Animal Health(SCFCAH) 24 January 2011, SANCOD1(2011)D/103358

2 Codex Alimentarius Commission, (CCPR) 2011

Pinienkerne haben eine gleichmäßige Form und Farbe. Der Geschmack ist aromatisch, nussig und feinharzig. Die Oberfläche ist glatt und ohne Flecken. Die Kerne sind frei von Ranzigkeit, anomaler äußerer Feuchtigkeit, lebenden oder toten Insekten sowie Schimmel. Durch geeignete Verfahren ist sicher zu stellen, dass ausschließlich Pinienkerne der essbaren Arten in Verkehr gebracht werden3.


Europaweit wurden in den vergangenen Jahren Verbraucherbeschwerden registriert, die sich auf ein verändertes Geschmacksempfinden nach dem Genuss von Pinienkernen beziehen (Phänomen PNS pine nut syndrome). Meistens ist die Rede von einem bitteren/metallischen Geschmack im Mund, der bis zu zwei Wochen anhalten kann. Erstmals wurde dieses Phänomen 2011 beschrieben4.

3 FAO (1998) Seeds, fruits, and cones. In: Non-wood forest products from Conifers. Food and Agriculture Organization of the United Nations, Rome. UNECE STANDARD DDP-12 concerning the marketing and commercial quality control of PINE NUT KERNELS UNITED NATIONS New York and Geneva, 2013.

4 M. Mostin, Poisons Centre, Brüssel: Taste disturbances after pine nut ingestion, European Journal of Emergency Medicine: Volume 8, March 2001, p 76.

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